Der Staat und Ihr Geld: Drei Wege, wie der Staat auf Ihr Kapital zugreifen kann

Die deutschen Lebensversicherer verwalten über 2,4 Billionen Euro – eine beeindruckende Summe, die natürlich auch das Interesse des Staates weckt.
Lesezeit: 3 Minuten
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Von Felix Früchtl - 12.09.2024
Felix Früchtl

Denn oft wird dieses Kapital nach den Vorgaben des Staates investiert. Doch was bedeutet das für Sie? In diesem Blogbeitrag zeige ich Ihnen drei Wege, wie der Staat auf Ihr Geld bei Banken oder Versicherungen Einfluss nehmen kann – und möglicherweise sogar darauf zugreifen könnte.



Der Staat als Geldgeber: Abhängigkeit durch Finanzhilfen

Wenn Banken oder Versicherungen in finanzielle Schwierigkeiten geraten, tritt der Staat oft als Retter auf – jedoch nicht ohne Gegenleistung. Im Gegenzug für seine Unterstützung sichert er sich häufig Sitze in den Führungsgremien, wie im Vorstand oder Aufsichtsrat, um seine Interessen zu vertreten. Dies hat schon viele Unternehmen betroffen, wie etwa die Deutsche Bank oder auch die Lufthansa, die nach staatlichen Beteiligungen in schwierigen Zeiten nicht mehr voll handlungsfähig waren. Sobald der Staat finanziell eingreift, entsteht eine Abhängigkeit, die den Handlungsspielraum dieser Unternehmen einschränkt. Letztlich beeinflusst das auch die Art und Weise, wie Ihr Geld dort verwaltet wird.

Regulatorische Kontrolle: Vorgaben für Banken und Versicherungen

Der Staat bestimmt, in welche Anlagen Banken und Versicherungen investieren dürfen. Gerade bei Versicherungen gibt es strikte Vorschriften: So müssen etwa 80% des Kapitals ihrer Kunden in „mündelsichere“ Anlagen fließen. Dazu gehören vor allem Staatsanleihen, die in den letzten Jahren oft negative Renditen gebracht haben. Diese Investitionen mussten die Versicherungen tätigen, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist – obwohl diese Anlagen kaum Ertrag brachten. Diese Vorschriften belasten nun die Versicherungen und somit letztlich das Geld ihrer Kunden.

Ein weiteres Beispiel ist die Verpflichtung zu Investitionen in grüne Anlagen (ESG). Obwohl viele dieser Investments geringere Renditen liefern, sind Banken und Versicherungen gezwungen, Kapital in nachhaltige Projekte zu stecken. Auch hier diktiert der Staat die Richtung, und die Versicherungen haben kaum Spielraum, um alternative, rentablere Investments zu wählen.

Direkter staatlicher Zugriff auf Ihr Kapital

Der dritte und vielleicht wichtigste Punkt: Der Staat hat Möglichkeiten, direkt auf Ihr Geld zuzugreifen. Verschiedene Gesetze wie das Versicherungsaufsichtsgesetz (§314), das Lebensversicherungsreformgesetz oder das Risikobegrenzungsgesetz geben dem Staat das Recht, bei Bedarf auf Ihr Vermögen zuzugreifen – egal, ob es sich um Ihr Girokonto, Sparbuch oder Ihre Lebensversicherung handelt. Schon in der Vergangenheit wurden solche Gesetze genutzt, um Überschussbeteiligungen zu kürzen oder Bewertungsreserven zu mindern. Das bedeutet, dass Ihnen bereits heute durch solche Eingriffe Geld entgangen sein könnte, ohne dass Sie es bemerkt haben.

Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass Staatsanleihen ausfallen könnten, die von Versicherungen gehalten werden. Im Falle eines Zahlungsausfalls sind nicht die Versicherungen, sondern Sie als Sparer die Leidtragenden und müssten mit Verlusten rechnen.

Fazit
Die wichtigste Empfehlung lautet: Lassen Sie niemanden zwischen sich und Ihr Geld. Wenn Sie in Banken oder Versicherungen investieren, geben Sie einen Teil der Kontrolle über Ihr Kapital ab und öffnen es den staatlichen Eingriffsmöglichkeiten. Prüfen Sie Alternativen und überlegen Sie, wie Sie überschüssige Liquidität in sichere Anlagen lenken können, anstatt sie Banken und Versicherungen zu überlassen.

Auch wenn staatliche Eingriffe manchmal notwendig erscheinen, sollten Sie stets einen genauen Blick darauf haben, wie Ihr Geld verwendet wird und welche Risiken damit einhergehen.

Ketrina Morina

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